Begonnen hatten wir mit der Planung für diese Tour über den westlichen Balkan schon vor einigen Jahren. Jedoch kam immer wieder irgend etwas dazwischen, sodass es beim Planungsstadium blieb. Heuer war es dann endlich soweit, und wir nahmen diese abwechslungsreiche Route in Angriff.
Das erste Land war Montenegro oder Crna Gora, wie es in der Landessprache heisst, und soviel wie 'Schwarze Berge' bedeutet. Das Land besteht auch wirklich hauptsächlich aus Bergen, allerdings präsentieren sie sich eher grün so wie der gesamte westliche Balkan. Die Highlights waren die Städte Kotor und Herceg Novi sowie der Skutari See und die Bucht von Kotor. Montenegro ist - zumindest im Norden - in etwa mit Kroatien vergleichbar, man zahlt mit Euro, was einfacher ist, das ganze aber auch teurer macht.
In Albanien hielten wir uns am längsten auf. Das Armenhaus Europas sticht besonders durch Müll- und Schuttberge hervor. Die meisten Städte und Siedlungen sowie auch Strände sind extrem heruntergekommen, was extrem schade ist, da das Land ansonsten mit vielen Naturschönheiten aufzeigen kann. Die Strassen reihen sich in der Riege der schlimmsten ihrer Sorte ein, obwohl in dieser Hinsicht auch viel gemacht wird. Besonders übel: betonierte Strassenschwellen, die man oft nicht sieht. Das Auto hat aber alles gut gemeistert, auch hatte niemand Lust, in den alten Mazda einzubrechen oder ihn gar zu stehlen. Als Statussymbol hält man sich hierzulande gerne einen dicken Mercedes mit Alufelgen, den man in den allerorts zu findenden Lavazh's reinigen lassen kann. Hauptreligion ist der Islam, der Muezzin brüllt mehrmals täglich, obwohl das eigentlich keinen interessiert. Die Preise sind hier noch sehr in Ordnung, lediglich für die Zimmer haben wir meist 20 bis 30 Euro bezahlt. Albanien ist für europäische Verhältnisse sicherlich ein kleines Abenteuer. Hoffentlich lernt man, wie man das Land in Zukunft sauber hält.
In Mazedonien waren wir nur einen Tag, den wir hauptsächlich am Ohrid-See verbrachten. Erinnert noch an das alte Jugoslawien.
Zum Tourabschluss gab es noch ein paar Tage Griechenland. Das wirtschaftlich gebeutelte Land konnte mit hohen Preisen und schlechtem Wetter aufwarten, ein europaweites Tief hatte uns leider erwischt. Trotzdem gab es einige schöne, sonnige Stunden - hier wunderten wir uns so manches Mal, dass es nur so wenig freilaufenden Müll gab. Nach Albanien kein Wunder! Zurück ging es mit der Fähre, was wie jedes Mal mit totaler Erschöpfung endete