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Datum

11.10.2011

Etappe

Nebitdag(TK) - Gazangyk  

Activities

Distanz

125 km

Fotos

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Obwohl das Hotel ok ist, habe ich schlecht geschlafen. Moskitos haben mir den Schlaf geraubt und ausserdem habe ich Bedenken wegen des Windes gehabt. Vor dem Frühstück mache ich noch kurz einen Spaziergang, mein linkes Bein schmerzt im Kniebereich. Um 7:15h frühstücken wir, anschliessend versuche ich vom Hotel aus vergeblich nach Hause anzurufen – mit dem Handy habe ich auch heuer wieder kein Netz. Ausserdem plagt mich ein leichter Durchfall, den ich sofort mit Immodium bekämpfe.

Um 8:15h sind wir back on the Road. Der Strassenzustand variiert von mittel bis total beschissen, der raue Asphalt ist meist rissig und löchrig. Dennoch hätte ich es noch schlimmer erwartet. Ich fahre teils rechts und teils hinter dem Auto, je nachdem, woher der Wind kommt. Heute um fahren wir das Kleine Balkan Gebirge zuerst westlich und dann südlich, es erstreckt sich über zig Kilometer. Bis Gumdag sind es ca. 40 Kilometer, auf den letzten Kilometern vor dem Ort gibt es Wanderdünen und daher manchmal auch Sandhaufen auf der Strasse, was nicht ganz ungefährlich ist.

Dann fahre ich meist hinter dem Auto, es ist anstrengend + öde zu fahren und bei km 70 machen wir neben der Strasse Pause. Es gibt Tee – zum Essen ist mir nicht, der Magen plagt mich doch etwas. Wir vereinbaren, heute ca. 100km zu fahren und spulen den Rest herunter, 20km vor Gazangyk kaufen wir bei einem Cafe (nicht zu verwechseln mit einem europäischen Cafe) Pause und kaufen noch ein paar Dinge ein. 20km weiter sind wir auf Höhe und in Sichtweite der Stadt, Sascha sucht mit dem Auto einen Schlafplatz, wir folgen ihm dann auf den ehemaligen Acker.

Der Zeltplatz ist vielleicht 200 Meter links von der Strasse. Ich bin froh, dass es heute zu Ende ist – das Sitzfleisch brennt, das linke Bein schmerzt, ich bin streichfähig und der Magen ist auch noch nicht ok. Neben unserem Schlafplatz verläuft hier schon der Garagum-Kanal, der zur Bewässerung der Felder dient und der seinen Teil zum Austrocknen des Aral Sees beiträgt. Durch den Kanal gibt es hier erstmals etwas Grün. Die Moskitos haben auch im turkmenischen Herbst nicht ihre Lebensfreude verloren und langen kräftig zu.

Zum Abendessen wird aufgekocht, es gibt Fisch aus dem kaspischen Meer. Um die ganze Situation (damit meine ich die schmerzenden Körperteile) etwas erträglicher zu machen, hilft nur eine Vodka-Kur – Sascha hat ja genug dabei. Trotzdem gehe ich bald in mein Zelt und versuche mich auszukurieren. Morgen wollen wir ohnehin etwas weniger weit fahren. Aber wollten wir das nicht heute auch?

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