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Datum

27.09.2017

Etappe

Gangu(CN) - Tianshui  

Activities

Distanz

73 km

Fotos

48

Heute geht es mir besser als gestern, die Bronchitis ist etwas abgeklungen. Gutes Frühstück gibt es auch noch einmal, danach verabschiede ich mich von den netten Hotelangestellten, die mir sogar noch ein Proviantpaket mit auf den Weg geben. Wow, was für ein Hotel! Hier hat wirklich alles gepasst, kann ich wirklich nur weiterempfehlen!

Ganz fit fühle ich mich ja noch nicht, aber es muss weitergehen. Durch die gestrige Pause bin ich ja jetzt wieder genau im Fahrplan und kann mir keinen weiteren Pausetag erlauben. Aber allzu anstrengend ist die heutige Etappe  auch nicht, den Grossteil geht es das Wei-Tal hinunter und daher auch leicht bergab.

Nach einigen Kilometern entlang des Flusses kommt auch schon der erste Tunnel. Ist wie alle anderen bisherigen auch kein Problem - alle von ihnen waren von der gleichen Bauart mit dem befahrbaren Sims auf beiden Seiten. Nach Xinyang kommt man aus dem Tunnel und es beginnt ein Teilstück auf herrlichem Asphalt und neuer Strasse neben dem Fluss, das so cirka 15 Kilometer andauert. Bei Zhongtan verlasse ich den Fluss vorerst einmal, es geht auf Nebenstrassen dahin, vorbei an vielen Weinanbauflächen. Hier ist man von seltsamen Geräuschen umgeben, wie sich herausstellt, ist das akustische Vogelabwehr.

Vor Nanhechuan komme ich nochmals kurz zum Fluss, durchfahre einen Tunnel und sage dann endgültig 'Good bye, River Wei', unsere Wege trennen sich nach 2 Fahrtagen wieder. Für mich sind jetzt noch 300 Höhenmeter zu machen - ich muss vom Wei-Tal ins nächste, nämlich das Jie-Tal (dieser fliesst etwas weiter östlich wieder in den Wei), in dem Tianshui liegt.

Schon bei der Abfahrt vom Berg sieht man, dass Tianshui eine ordentliche Ausdehnung hat. Die Stadt ist die zweitgrösste der Provinz Gansu und hat ca. 4 Millionen Einwohner. Trotzdem hat sie noch etwas provinzielles im Vergleich zu Lanzhou, falls das bei so einer Grösse noch möglich ist. Für mich heisst es jetzt erstmal Hotel suchen - schwer ist das in China ja nie, fast alle Hotels sind grosszügig dimensioniert und ausgebucht sind sie fast nie. Im 2. Hotel miete ich mich dann gleich für eine Nacht ein - falls nötig, kann ich noch eine weitere anhängen.

Nach einer Dusche starte ich mein Touristen-Programm. Die wichtigste Sehenswürdigkeit in der Stadt ist der Jadequellen Tempel, wobei es sich nicht um einen einzelnen Tempel, sondern eine riesige Tempelanlage handelt, die am Berghang im Nordwesten der Stadt im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Ist ja schon einige Zeit der, dass ich einen chinesischen Tempel besichtigt habe und so mache ich das auch ausführlich. Am Ende des Rundgangs habe ich eine derartige Dosis an Tempeln in mir, dass ich bis Chengdu keine Entzugserscheinungen haben werde.

Es gibt zwar noch einen weiteren wichtigen Tempel in der Stadt, meinerseits aber keinen Bedarf, diesen auch noch zu besichtigen. Stattdessen gehe ich essen, schmeckt auch heute wieder sehr gut. Das war's dann auch schon wieder. Ich werde morgen weiterfahren und meinem Zeitplan momentan damit um einen Tag voraus sein - schadet nicht, falls schlechtes Wetter oder anderes mich in den nächsten Tagen aufhalten sollten.

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