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Datum

26.09.2015

Etappe

Hami +113(CN) - XingXingXia -30  

Activities

Distanz

56 km

Fotos

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Was dann allerdings in der Nacht folgt, dagegen war alles vorher nur ein Lüftchen: der Wind fetzt derartig gegen das Zelt, dass ich bete, nicht mit dem ganzen Ding abzuheben. Mich wundert, dass es überhaupt noch steht, zumal es auf dem Sandboden und ohne zusätzliche Beschwerung der Heringe durch Steine steht. Seinen Höhepunkt erreicht der Sturm in der Morgendämmerung, wo es mich dann im Zelt richtig hin- und herwirft. Geschlafen habe ich nicht viel und auch eine weitere technische Panne gibt es zu berichten: die 'Exped Airmat Basic UL' verliert wieder Luft, ich muss jede Stunde eine Beatmung durchführen.

Der Zeltabbau ist schon ein Horror bei dem Höllenwind, und dann geht es auf die Autobahn. Es ist der absolute Wahnsinn, ganz knapp an der Unfahrbarkeit. Der Wind kommt vom Berg mit einer dermassenen Geschwindigkeit herunter, dass ich mich kaum am Rad halten kann. Ein paar Tritte, dann verweht es mich wieder. Und wenn ich fahren kann, dann ist das im Bereich von 6 km/h. Es ist total frustrierend und das bleibt auch so für die nächsten Stunden.

Von der Landschaft her ändert sich nichts, es kommt aber hinzu, dass heute die Steigung stärker ist als gestern. Hier gibt es ausser viel Gegend nichts. Ab und zu ein Autobahnparkplatz, das war's. Der Windkanal hält sich in seiner schlimmsten Form bis nach 14h, bis dahin habe ich gerade 30km gemacht. Dann wird es langsam und kontinuierlich besser und ich werde etwas schneller.

Am Ende des Tages – nach 10(!) Fahrzeit - sind es 56km, die ich geschafft habe, ich bin in XingXingXia -30 wieder auf über 1500hm. Dann nur noch Zeltaufbau und rein in den Schlafsack. Durch diesen Katastrophentag werde ich wohl einen Tag länger brauchen bis nach Dunhuang. Ich hoffe nur, dass der Wind morgen nicht wieder so abarbeitet, sonst weiss ich wirklich nicht mehr weiter ...

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