30

28.11.2018

Pingbian(CN) - Hekou  

105 km

20

Der Morgen ist noch kühl und vernebelt auf 1.300 Metern Höhe und nach 9h starte ich den Downhill. Nach einigen Kilometern wird dieser allerdings gestoppt - knackiger Gegenanstieg für fast 10k ilometer. Die Landschaft ist grossartig, die riesigen grünen Hügel, Bambus und auch in dieser Höhe Bananenpalmplantagen und üppige Vegetation.

Bei KM17 gibt es dann einen Restart des Downhills und jetzt geht es wirklich Vollgas ins Tal. Obwohl, so richtig krachen lassen kann ich es nicht, da die Strasse nass ist und mit dem schweren Reiserad kommt man bald einmal ins Trudeln. Mit abnehmender Höhe steigt auch die Temperatur. Ohne Treten fahre ich fast 20 Kilometer weit und in Lian Hua Tan Xiang habe ich das Tal des Hong He River erreicht und ich auf 90 Meter unten und jetzt ist wieder treten angesagt.

Ich habe noch mehr als 60 Kilometer und das Gefälle des Hong He River ist sehr gering, sodass man in weiterer Folge nicht von einer Talfahrt sprechen kann. De Facto ist es eine Fahrt ohne Gefälle, wobei sehr viele kleine Steigungen zu machen sind und natürlich dann kurze Abfahrten zum Rollen folgen. Auch hier ist alles Banane: unendlich reihen sich die Plantagen aneinander, Bananenpflücker sind unterwegs und oft gibt es eine Sammelstelle für die geernteten Bananen.

Insgesamt ist die Fahrt durch die vielen Steigungen nicht unanstrengend, auch ist es hier im Tal viel wärmer und ich kann mit kurzer Hose und kurzem Shirt fahren. Zwei Strassen-Checkpoints passiere ich, wo ich den Pass abgeben muss und registriert werde - das ist mir, soweit ich mich erinnern kann, in China überhaupt noch nie passiert, aber möglicherweise ist das eine Folge der Grenznähe der Region.

Nach 100 Kilometern bin ich in Hekou - heute bin ich die letzte Nacht in China, das Hotel ist in der Mitteklasse angesiedelt und kostet cirka 15€, ist aber in Ordnung. Dann heisst es ein letztes Mal Essen organisieren in China - aufgrund der Sprachbarriere ein nicht immer einfaches Unterfangen.

Das Resumee von China: es ist ein sicheres Reiseland, man hat nie das Gefühl in Gefahr zu sein, dass man bestohlen oder ausgeraubt wird. Die Chinesen sind im Allgemeinen sehr korrekt und bescheissen nicht. Landschaftlich hat China sowieso alles zu bieten. Die Abendgestaltung ist eher auf der Minus-Seite - sich irgendwo gemütlich hinsetzen ist hier eher nicht. DAS Minus ist aber sicher die Sprachbarriere, da hier nicht einmal in den Hotels Englisch gesprochen wird. Bei den jungen Leuten in den Städten merkt man schon, dass in dieser Richtung Fortschritte gemacht werden, aber es ist noch seeeeeeeeehr viel zu tun ...