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Datum

22.06.2011

Etappe

Bardolino(I) - Este(I)  

Activities

Distanz

100 km

Fotos

17

Auch heute bin ich wieder früh auf den Beinen, gleich nach dem Aufstehen ein kleiner Schock: man hat mir den Computer vom Bike geklaut, den ich gestern dort oben vergessen habe. Naja, selbst Schuld, sonst pass ich aber wirklich immer auf.

Ohne Fahrradcomputer muss ich mich mehr nach den Kilometerabgaben auf den Wegweisern richten. Und man merkt, dass die total schwachsinnig sind. Zum Beispiel sind and einer Kreuzung für einen Ort 20km Entfernung angegeben, 5km weiter dann 25km. Und das kommt sehr oft vor. Die Minutenangaben (Supermercato – 1 Minute) dürften auch eher mit getunten Ferraris gemacht worden sein. Und wenn wir gerade beim Verkehr sind: heutzutage werden die Ampeln wesentlich mehr beachtet als früher, wo sie doch eher informativen Charakter hatten.

Den Gardasee sehe ich nur mehr kurz, über Lazise geht es nach Castelnuovo del Garda. Dann weiter auf der Hauptstrasse, landschaftlich sieht es eigentlich immer gleich (unspekatulär) aus: die Strasse verläuft meist flach und in einer Allee, manchmal gibt es einen Seitenstreifen, wie den ganzen Tag muss man aber immer auf die LKW aufpassen. Nach Verona sind es auf der Hauptstrasse ca. 20km, ich schaue kurz ins Zentrum: schöne Altstadt mit vielen Touristen, ich sehe die Cittadella und die Arena, wo die bekannten Opernaufführungen stattfinden. Mehr von Verona gibt es das nächste Mal...

Ich werfe mich wieder auf die Strada, über San Michele Extra und San Martino Buon Albergo entkomme ich dem Grossstadtdunst, nach 15km bin ich in Caldiero - Pause beim Supermarkt mit dem üblichen Menü. Inzwischen ist es wieder brutal heiss, aber alles andere ist besser als Regen. Einige Kilometer weiter bin ich in San Bonifacio, zweige dort auf von der Strada 11 ab, es ändert sich dadurch kaum etwas. Weiterhin begleiten mich viele LKW, links und rechts der Strasse findet man hauptsächlich Gewerbebetriebe.

Ab Cologna Veneta darf ich dann auf einer kleinen, ruhigen Nebenstrasse radeln, abseits der Strasse gibt es Landwirtschaft – echt erholsam. Über Pojana Maggiore geht es nach Noventa Vicentina, dem ersten Hightlight für heute. Eigentlich hätte ich genug für heute, ich starte mit der Ausschau nach einem Zimmer – nach 5 Tagen am Campingplatz brauche ich wieder eine feste Unterkunft. Hier wird gerade Siesta gemacht, auch der Supermarkt hat zu. Ich mache daher bei einer Bar eine weitere Pause und entscheide mich, noch etwas weiterzufahren.

Weitere 17km sind es bis Este, wobei man linkerhand die Hügelgruppe Colli Euganei im Auge hat. An die Küste schaffe ich es heute sowieso nicht mehr, also Beginn der ernsthaften Zimmersuche. Ein Einzelzimmer im Leon d’Oro kostet Euro 38,--, das ist vertretbar. Schön, wieder ein Zimmer zu haben, nach einem anstrengenden Tag zu duschen und das Zeugs einfach in Ecke werfen zu können... Später schaue ich mir die schöne Stadt an, die erfolgreich von ausländischen Touristen befreit wurde (oder sie kommen erst). Wieder einmal gibt es Pizza – aber das Zeugs ist so ziemlich das einzig Billige an Italien und ausserdem schmeckt’s einfach immer gut. Gut dazu schmeckt auch das belgische Bier ‚Grimbergen’.

Bis an die Küste sind es noch ca. 50km. Ich möchte morgen in Choggia noch einen entspannten Tag verbringen, bevor ich von Venezia hoffentlich einen Zug nach Hause bekomme

6 / 10