#

11

Datum

05.10.2016

Etappe

Zhangye(CN) - Fengcheng  

Activities

Distanz

106 km

Fotos

12

Ich gehe es heute wieder ruhiger an, ist ja sozusagen ein Open End-Tag - ich habe keinen Termin. Dort, wo ich heute am Abend sein werde, ist nichts ausser viel Gegend. Start gegen 8h, nach der Stadtausfahrt treffe ich dann den ersten westlichen Radler auf dieser Tour: es ist ein älterer Franzose mit weissem Bart, der witzigerweise das gleiche Gesamtprojekt wie ich betreibt, nämlich in Etappen immer weiter Richtung Osten zu fahren. Start bei ihm war in Paris, ein paar Unterschiede gab es bei der Routenwahl schon (er fuhr über den Iran). Da er heute aber nur bis Shandan fährt, können wir nicht zusammen radeln.

Topographisch und landschaftlich hat sich nix geändert: heute 120km leicht bergauf, morgen dieselbe Strecke leicht bergab. Der Pass liegt auf 2500hm, also 1000m höher als Zhangye. Immer noch Halbwüste, heute verläuft die chinesische Mauer öfters parallel zur Strasse. Die Mauer ist hier allerdings eine 3 bis 4m hohe Lehmauer, die die Jahrhunderte teilweise recht gut überstanden hat. Kalt ist es geworden, erstmals muss die lange Hose und die dickeren Handschuhe her.

Nach 65km ist man in Shandan, hier kann ich wieder die Vorräte auffüllen und ein paar Zuckerdrinks zu mir nehmen. 5km nach der Stadt dann die Autobahnauffahrt. Da mein Routenplaner die weitere Strecke auf der Nebenstrasse nicht routen konnte, kann ich mir schon vorstellen, wie diese aussieht. Und so ist es auch: wieder eine Piste von der ganz üblen Sorte. Gleich zu Beginn treffe ich dann auf ein israeliches Pärchen, die diese Strecke nimmt, während ich zu ihnen von der Autobahn rüberbrülle.

Nach mehr als 30km Autobahn bei strengem Gegenwind verlasse ich diese bei Fengcheng in der Hoffnung, dass die Nebenstrasse wieder akzeptabel ist. Irrtum - gleich schlecht wie vorher. Das Wetter sieht nicht gut aus, es ist nach 17h, kalt, windig und ich bin hier auf 2200hm. Zeit also, einen Schlafplatz zu suchen. Das geht dann auch recht schnell, etwas von der Strasse entfernt befindet sich eine Art Steinbruch, der guten Sichtschutz bietet. Nun heisst es also, das erste Mal mein MSR Hubba Hubba HP unter Echtbedingungen aufzubauen. Geht ganz gut, dann umziehen und nur mehr rein ins Zelt.

Morgen wollte ich eigentlich die Nebenstrasse weiterfahren, aber ich muss wieder 130km machen und das geht auf der Strasse sicher nicht . Zumindest anfangs werde ich wieder auf die Autobahn wechseln ...

11 / 22