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Datum

09.10.2011

Etappe

Istanbul(TR) - Ashgabat(TK) - Turkmenbashi(TK)  

Activities

Fotos

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Etwa 2 Stunden Aufenthalt habe ich hier, beim Gate 210 sehe ich schon turkmenische Frauen mit ihren typischen Kopfbedeckungen. Nach dem Boarding heisst es abermals warten, diesmal auf irgendein Gepäck (finde ich aber o.k., ich wäre auch froh, wenn man auf meines warten würde). Die Überkopf-Fächer sind hoffnungslos mit Gepäck überfüllt, es scheint, als ob jeder der Turkmenen 5 statt eines erlaubten Handgepäckstücks mitgenommen.

Mit einer Stunde geht es los, die 2500km werden in ca. 3 Stunden gemacht. Wieder gibt es geniessbare Bordverpflegung – ab und zu penne ich kurz ein, richtig schlafen kann ich nicht. Landung in Ashgabat um etwa 6h – ich bin also wieder hier. Die Einreise verläuft ohne Probleme, bei der Gepäcksuche herrscht ein ziemliches Durcheinander und ich bin froh, als ich alle Teile in optisch gutem Zustand gefunden habe.

Vor dem Gebäude warten schon Elena, mein Guide, und ein Fahrer auf mich. Sie ist ethnische Russin – in Turkmenistan geboren -, ca. 50 Jahre alt und hat in der Sowjet-Zeit Deutsch studiert, welches sie auch sehr gut beherrscht. Sie schildert mir kurz das Programm für heute und meint, dass wir zuerst zur Registrierung ins Hotel Ak Altyn Hotel fahren, wo ich mich duschen und kurz schlafen könne. Gratis, sozusagen als Service. OK, wenn es nichts kostet, finde ich das gut.

. In Ashgabat wird viel gebaut, vor allem Wohnungen. Die meisten Denkmäler des grossen alten Turkmenbashi (im Jahr 2006 verstorben) sind abgebaut und in einen Museums-Park verpflanzt worden. Neue Götzenbilder gibt es noch nicht, werden aber erwartet... Von 7h bis 10h kann ich am Zimmer bleiben, dann kommt Zahlmeister Albert und ich werde mein Geld für die Tour los, vorher kann ich noch frühstücken.

Meine Euros zu wechseln, war bisher noch nicht möglich. Hier steht man mehr auf Dollars, anders als in Usbekistan und Kasachstan. Gegen 11h kommt Fahrer Sascha mit seinem Land Rover – wir 3 werden die kommende Woche zusammen verbringen. Das Rad kommt aus dem Karton, der im Hotel bleibt, um ca. 12h fahren wir los Richtung kaspische Küste.

Auf den ersten 100 Kilometern ist die Strasse noch sehr gut, danach über Gyzylarbat, Gazangyk und Gumdag bis Nebitdag holprig und löchrig. Anschliessend wird der Strassenzustand wieder besser und nach mehr als 550km sind wir in Turkmenbashi. Auch der Staatspräsident geistert zur Zeit durchs Land und ist in dieser Gegend, die 20-Jahr-Feiern der Unabhängigkeit stehen an und das ganze Land ist in Aufregung. Ich hatte sogar Glück, überhaupt ins Land zu dürfen, viele Reisen mussten komplett storniert werden.

Das Hotel in Turkmenbashi sieht von aussen schöner aus als von innen, aber das ist hier normal – Fassade ist alles. Zur Abendessen gehen wir in ein Restaurant, Elena erzählt mir viel über Land und Leute und dass sie mit vielen Dingen nicht zufrieden ist. Unter anderem auch nicht mit den schlechten Strassen. Sascha spricht nur russisch. Wir essen Schaschlick, was eigentlich nur mariniertes, gegrilltes Fleisch ist – trotzdem liebe ich das Zeugs sehr und esse es in den Oststaaten, wann immer es möglich ist. Elena erwähnt noch, dass sie in Sowjet-Zeiten beim Geheimdienst gearbeitet hat und dabei auch einige ‚Dienstreisen’ gemacht hat.

Zum Abschluss des Tages kaufe ich mir 2 Bier, die ich dann auf dem Zimmer bei der Vorbereitung auf den morgigen Tag geniesse. Vorher muss mir Elena noch ein paar Euros wechseln, bis jetzt wollte die keiner hier. Morgen werden wir früh aufbrechen, es ist ein weiter Weg bis Nebitdag...

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