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Datum

28.04.2010

Etappe

Mingecevir(AZ) - Gence(AZ)  

Activities

Distanz

76 km

Fotos

4

In der Früh um 7h regnet es natürlich noch immer - das kann ja heute was werden! Ich warte noch bis 8:45h, aber es wird nicht besser, also los. Ich habe heftigen Regen und ordentlichen Gegenwind, die Strasse ist auch nicht super. Nach 7km mache ich in Tanriqulular schon die erste Pause bei einem Unterstand. In der Art behalte ich das heute auch bei, alle 10km eine kurze Pause, das erleichtert die Sache ungemein. Nach Salahli habe ich 20km gemacht und komme jetzt auf die Transitstrasse, bis hierher war es ein Graus zu fahren.

Ich mache eine Drehung um 90° nach Osten, gleich ist es mit dem Wind viel besser. Die Transitroute empfängt mich aber gleich mit einer Schlammloch-Piste, sie wird gerade auf 2 Spuren ausgebaut und hat vielerorts Passagen, wo man durch den Dreck durchmuss, sodass ich bald bis zur Hüfte komplett verschmutzt bin. An manchen Stellen sind die neuen Spuren schon fertig asphaltiert, aber noch nicht freigegeben. Ich habe die Bahn also komplett für mich allein und kann ordentlich Gas geben (ähnlich wie 2003 auf der Schwarzmeer-Autobahn). Eigentlich bleibt die Strecke ab jetzt für den ganzen Tag gerade und eben.

Auf etwa halber Strecke passiere ich Goranboy, der Regen lässt jetzt ziemlich nach, aber was hilft mir das - ich bin doch schon längst wieder im Wasserleichenmodus! Auch die Schäfer mit ihren Herden benutzen die gerade entstehenden Spuren, 2 Mal habe ich eine ordentliche Verfolgungsjagd mit deren Hunden, die grösser sind als die Strassenköter und so aussehen, als ob sie es ernst meinen. Cirka bei km 60 treffe ich Bulent und Hassan, sie sind gerade bei der Arbeit und auf dem Weg zur armenischen Grenze. Wir verabreden uns für heute Abend. Nach weiteren 12km bin ich in Gence (Dschänschä), das Hotel Lyuks ist angeschrieben und ich brauche nicht lange suchen. Dort angekommen bin ich froh, dass man mich überhaupt reinlässt, so dreckig bin ich.

Eine kurze Diskussion mit dem Boss, der zuerst $50,-- will, dann sind auf $30,--, was ja eigentlich noch immer zu viel ist, aber so schlecht ist die Bude nicht. Die Putzfrau schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, als sie mich und die verschlammten Packtaschen sieht. Als ich aber erkläre, dass ich alles in der Dusche säubern will, ist sie mit Feuereifer dabei, mir zu helfen. Nach dem Duschen gehe ich mir eine Jause kaufen, dann geht es wie immer ans Trocknen, einen guten E-Radiator habe ich wieder. Die Stadt kann ich mir wegen des anhaltenden Regens gar nicht anschauen, das ist wirklich schade. Hoffentlich gibt es wenigstens morgen wenig bis gar keinen Regen..

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