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Datum

21.06.2022

Etappe

Subotica(SRB) - Novi Sad  

Activities

Distanz

101 km

↑Meter

88 hm

Fotos

29

Karte / Track

1

Die Migranten hatten am Abend noch ordentlich gelärmt, ich schlafe aber trotzdem ein, zu anstrengend war die heutige Etappe. Heute früh um 7h sieht man keinen vom denen im Frühstücksraum, obwohl dort für etwa 50 Leute aufgedeckt ist. Nach dem Frühstück starte ich um 7:45h und Stelle fest: Wow, kein Gegenwind!!! Ich habe heute tatsächlich Rücken- bzw günstigen Seitenwind! Die Route selbst ist eine einzige Gerade - zuerst 15km nach Novi Zednik und dann nochmals soviel nach Backa Topola, wo ich nach 9h bei km 33 ankomme. Mein Schnitt ist heute um 5km höher als gestern, die meist schnugerade100, auf der ich fahre, ist trotz LKW beschwerdefrei fahrbar und gut asphaltiert.

Nachher ist Schluss mit der guten schnellen Strasse: Balkan Plattenbeton ist angesagt und das ist weder fürs Sitzfleisch noch für den Speed gut. Ansonsten bleibt alles gleich, eine endlose Gerade reiht sich an sie andere. Und während ich so auf der holprigen Strasse dahinfahre, denke ich mir, 'Ja, das ist wirklich noch Balkan. Bei einer Tankstellenpause unterhalte ich mich mit einem Einheimischen, der früher Fußballprofi in Novi Sad. Er ist skeptisch, dass Serbien der EU beitreten wird. Die einfache Begründung lautet 'Different Mentality'.

Kaffee-Pause in Srbobran nach 67km. Der Name klingt mir von der 2001er Tour noch immer im Ohr, den Grund dafür weiss ich aber nicht mehr. Nach dem Städtchen wird die Fahrbahn wieder besser, es gibt wieder Asphalt, auch wenn oft einige Flicken übergeklebt werden. In den gut ausgebauten Abschnitten läuft es mit dem guten Wind wie von selbst und man braucht nicht viel zu arbeiten, vergleicht man das mit gestern.

Um 13h habe ich die Vororte von Novi Sad erreicht. Da ist sie also wieder, die Highlight-Stadt der Tour von 2001. Neben Budapest sicher die schönste Stadt der damaligen wie auch der heutigen Tour. Die Aussembezirke sind ja noch nicht sooo berauschend, aber die Innenstadt ist wirklich so, dass man ankommt und sich denkt 'Ja, hier möchte ich bleiben. Viel schöne und gut erhaltene Bausubstanz und das Leben scheint den Menschen hier locker von der Hand zu gehen. Zum Mittagessen lasse ich mich am Hauptplatz nieder und hier wird angesichts der grossen Hitze auch noch kaltes Wasser versprüht.

Das reservierte Zimmer ist gut und nach einer Dusche geht es zur Burg Petrovaradin. Diese ist uns schon das letzte Mal aufgefallen, als wir sie Richtung Belgrad passierten, damals war allerdings keine Zeit zur Besichtigung. Die Anlage ist nicht klein und von oben hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt und Umgebung. Ab Abend treibe ich mich noch länger in der schönen Altstadt herum und nehme einige Drinks - schön wieder hier zu sein!

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