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Datum

13.09.2002

Etappe

Istanbul(TR)  

Activities

Fotos

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Diesen Tag kann man wohl unter Touristenpflichtprogramm ablegen. Zuerst habe ich noch die schlechte Idee, mich mit dem Rad ins Getümmel zu werfen. Doch auf der Ordu Caddesi wird mir dann gleich bewusst, dass das ganz und gar keinen Sinn hat. So mache ich mich dann zu Fuss auf den Weg. Ich schaue mit die allerwichtigsten Bauwerke in Eminönu an, also Hagia Sofia, Sultan Achmed Moschee und Topkapi Palast. Die Hagia Sofia schaue ich mir auch innen an, kostet 15 Millionen und ist damit eineinhalbmal so teuer wie mein Zimmer. Will man sich den zweiten Stock anschauen, kostet das nocheinmal soviel. Die Türken haben offensichtlich schon gut gelernt, den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ebensoviel kostet auch die Besichtigung der anderen Anlagen.

Die Hagia Sofia ist zwar ein imposantes Bauwerk, aber die Touristenhorden schärfen einen nicht wirklich. Auffallend viele Spanier, Bulgaren und Russen sind hier, drittere sind vor allem durch das weibliche Geschlecht vertreten. Ihr bevorzugtes Revier ist allerdings der Bazar - die Mädels lieben das Shoppen einfach. Natürlich dürfen auch die vielen japanischen Reisegruppen nicht fehlen, die sich total unenthusiasmiert durch die Gegend schleppen lassen - 15 europäische Hauptstädte in 10 Tagen sind halt doch ein bisschen viel. Schweizer, Deutsche und Österreicher sind dagegen kaum anzutreffen, im Gegensatz zu früher, wie ich mir sagen lasse.

Istanbul ist schon eine faszinierende Stadt, vor allem durch den Bosporus bekommt die Stadt ein besonderes Flair. Aber die Hektik, der Verkehr und die Lärmkulisse durch das ununterbrochene Gehupe sind auf die Dauer ziemlich nervtötend (auch beim Radfahren bin ich wahrscheinlich in meinem ganzen Leben zusammen nicht so viel angehupt worden wie die paar Tage in der Türkei). Bei mehreren Ständen teste ich diverse Imbisse und wandle durch die Altstadt.

Am Nachmittag lege ich dann nach 5 harten Tagen einen verdienten Nachmittagsschlaf ein, ausser einem mittelmässigen Muskelkater in den Oberschenkeln (dieser sollte sich nach den freien Tagen für immer verabschieden) geht es mir aber körperlich gut. Am späten Nachmittag gehe ich dann zum alten/grossen Bazar, sehr interessante Atmosphäre. Am Ende gehe ich dann aber mit nicht mehr als einem T-Shirt und einem Rucksack nach Hause. Ich habe ja auch keinen Platz am Bike. Da ich erst übermorgen weiterfahre, ergibt sich heute die Gelegenheit zum Waschen (das Zeug braucht schon einen ganzen Tag zum Trocknen). Am Abend gibt es dann noch Fisch bei einem Restaurant in Hotelnähe.

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