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Datum

18.09.2012

Etappe

Taraz(KZ) - Talas(KS)  

Activities

Distanz

109 km

Fotos

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Beim Frühstück bin ich um 6:10h der erste - habe ich mir gestern vorbestellt, sonst fängt es ja erst um 7:30h an. Nach 7h bin ich am Bike, die Streckenfindung Richtung Kirgistan ist nicht besonders schwer und die 20km Wellblechstrasse über Grodikovo bis zur Grenze sind schnell gemacht. Auch an der Grenze geht alles rasch, die Ausreise dauert etwas länger, die Einreise nach Kirgistan hat sich in 10 Minuten erledigt. Die kirgisischen Grenzer sind dabei angenehmer als die kasachischen.

So, Einreise in Land Nummer 3 geglückt. Schon in den ersten Dörfern merkt man, dass man hier nochmals um eine Spur ärmer ist. In den Hauptstrassen gibt es einen oder mehrere Brunnen, wo die Leute sich das Wasser holen, fliessendes Wasser ist wohl nicht. Die Strasse geht so, habe schon Schlimmeres erlebt. Noch bin ich in der Ebene und der Wind kommt von vorne. Dann kommt der erste Anstieg zum Stausee hinauf, oben hat man dann einen wunderschönen Ausblick auf diesen. Er ist nur zu einem geringen Teil gefüllt, die kirgisische Sommerhitze hat ihn wahrscheinlich ausgetrocknet.

Es steigt dann noch weiterhin leicht an, aber der Wind ist jetzt gut. Dann eine Abfahrt nach Kyzyl Adyr, ab jetzt fährt man in West-Ost-Richtung am Fuss des braunen Gebirges - tolles Panorama. Kirgistan zeigt schon jetzt, dass es seinem Ruf gerecht wird. Der Rest der Strecke ist ziemlich gleichartig, ganz leichter Anstieg bei gutem Wind, über Klyuchevka kommt man durch zahlreiche Dörfer, die sich kaum unterscheiden. Ich werde unzählige Male gegrüsst, vor allem von den Kindern. Oft lachen sie danach lautstark - ist ja auch lachhaft, was der seltsame Fremde da macht. Auch eine unangenehme Situation erlebe ich, als ein Sammeltaxi voll auf mich zurast und erst in letzter Sekunde vorbeizieht. Bei einer Pause komme ich mit einem Hirten ins ‘Gespräch’. Tatsächlich kann ich aber immerhin die Höhe der bevorstehenden Pässe auf Russisch benennen. Obwohl sich mein Russisch immer noch im Embrionalstadium befindet, hat es sich doch verbessert.

Gegen 15h und nach mehr als 100km bin ich in Talas. Ich versuche wegen der Unterkunft den Chef des CBT (Community based Tourism) telefonisch zu erreichen, dem ich mein Kommen per Mail aus Tashkent angekündigt und darauf eine Antwort in perfektem Englisch erhalten hatte. Heute spricht er aber anscheinend nur Russisch, sodass ich das Gespräch beenden muss. Ich frage dann eine Lady nach der Adresse einer Unterkunft aus dem Lonely Planet und sie schickt mich dann zu einem anderen Hotel weiter.

An dem Hotel ist alles strange, inklusive der Frau Direktor, die mich zum Zahlen der 600 Som (12 Dollar) ins Büro holt. Insgesamt kann man es als Substandard bezeichnen, nicht mal heisses Wasser, aber was soll’s. Dann muss ich noch Geld wechseln zum Bazar. Dabei lerne ich eine Gruppe junger Kasachinnen/Kirgisinnen kennen, eine davon lebt seit einigen Jahren in New York und ist auf Heimaturlaub hier. Die helfen mir sehr weiter, ausserdem tut es gut, wieder einmal Englisch zu sprechen.

Ich bin wirklich müde, dabei geht es morgen erst los. Bin gespannt, bis wohin ich es morgen schaffe, der Pass ist ja 3.350m hoch, ich hoffe, dass ich morgen drüber komm und nicht in den Bergen übernachten muss.

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