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Datum

25.09.2014

Etappe

Wadi Musa(JO) - Aqaba  

Activities

Distanz

130 km

Fotos

16

Um 6h wache ich auf, 15 Minuten später bin ich On the Road again, nachdem ich mich von Jane, der neuseeländischen Managerin des Hotels verabschiedet habe. Und es geht, wie sollte es anders sein, gleich mit einer reschen Steigung los. Vom Hotel, das auf ca. 1.000hm liegt, muss ich wieder hinauf auf 1.700hm. Dann geht es im Yo-Yo-Modus weiter, man pendelt immer zwischen 1.600 und 1.700hm auf und ab.

Die erste Ortschaft, durch die man kommt, ist Al Tayibe, dann folgt noch Al Rajif. Nach dem zweiten Ort überholt mich ein Pickup, der mit einer Menge 'TREK'-Crossbikes beladen ist. Der Beifahrer spricht mich aus dem Auto an, das übliche 'woher', 'wohin' und ob alles Lok sei. Wenig später treffe ich ich ihn dann bei einem Souvenir-Shop, wo er gerade die Räder ablädt. Er bereitet gerade eine Tour mit Touristen nach Aqaba vor und erzählt, dass er semi-professioneller Triathlet ist. Offenbar ziemlich erfolgreich, er ist so etwas wie Landesmeister und bestreitet internationale Wettkämpfe, vor allem im Nahen Osten und Asien. Freut mich echt, jemanden wie ihn kennengelernt zu haben!

Ich pendle dann noch einige Kilometer auf der Höhe weiter, bevor es bergab zur Rajif Junction geht. Ab jetzt bin ich Autobahn-Fahrer - ist aber relativ stressfrei, es gibt einen breiten Seitenstreifen, der meist besser als die Fahrbahn selbst ist. Und es geht auf den ersten Kilometern ordentlich bergab, sodass ich mit mehr als 30km/h dahinbrettere. In Dabbat Hanut muss ich wieder Flüssigkeit einkaufen. Beim Verlassen der Ortschaft habe ich ein unschönes Erlebnis, ich werde von einigen Jugendlichen mit Steinen beworfen - und zwar mit ordentlichen Knödeln. Das ist nicht das 1. Mal in Jordanien und passiert mir heute später noch einmal - spricht nicht für die ansonsten eigentlich sehr gastfreundlichen Jordanier! Aber so bekommt der Helm noch eine Zusatzfunktion ...

Ich komme insgesamt sehr gut voran, nur auf den letzten 20km nimmt der Wind stark zu, weshalb ich mich auf den letzten Kilometern nach Aqaba hinter einen Laster in den Windschatten hänge. Die Hitze ist inzwischen fast unerträglich, ein heisser Wind bläst mir entgegen. Die Stadt selbst sieht am Anfang eigentlich recht ok aus, später wird sie mir aber doch unsympathisch. Irgendwie herrscht eine unterschwellig aggressive Stimmung, was vielleicht an der Grenznähe liegt. Ich muss jetzt erst mal ordentlich kalte Flüssigkeit nachtanken, die 130km bei 35° oder mehr haben mich ordentlich strapaziert!

Es stellt sich ein bekanntes und gefürchtetes Gefühl ein - schwimmendes Hinterrad, sprich Reifenpanne! Ich schaffe es gerade noch, die Hotelsuche ohne Reparatur abzuwickeln. Später gehe ich essen und mache mich danach an die Reifenpannen-Behebung. Ich finde schnell die Verursacher, 2 U-förmige dünne Metallstücke (Heftklammern ähnlich) haben sich in den Mantel gebohrt. Sie sind schnell entfernt, allerdings ist eines von beiden abgebrochen und würde den neuen Schlauch sofort wieder zerstören. Es kostet mich eine Stunde, das Ding herauszuholen - ich hoffe, dass ich dabei das Gewebe des Mantels nicht nachhaltig zerstört habe!

Von Arabien habe ich jetzt genug, freue mich schon darauf, dass ich morgen nach Israel komme ...

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