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09.04.2004

Lendava(SLO) - Trakoscan(HR)  

85 km

8

Heute sind wir früher dran, um 8.30h sitzen wir schon im Sattel. Zuerst fahren wir die Bundesstrasse Richtung Murska Sobota, es gibt zwar teilweise Radwege, alles in allem aber viel Verkehr, hoffentlich trägt Herta kein Syndrom davon. Bei D. Bistrica zweigen wir Richtung Ljutomer ab und machen in G.Bistrica eine Pause. Die Typen dort sind uns voraus und giessen sich schon am frühen Vormittag Mischung oder Bier hinter die Binde, während wir bei Tee und Kaffee sitzen. Anschliessend fahren wir im Augebiet über die Mur weiter bis nach Ljutomer und wir sind wieder auf ziemlich stark befahrener Strasse. Herta meint, dass sie genug hat von Abgasen hat und keine Autos mehr sehen möchte - well then, wir zweigen Richtung Jeruzalem ab. Zahlt sich total aus, wir fahren durch eine Weinberggegend und kommen kurz vor Ormoz wieder auf die Bundesstrasse. Danach noch einige Kilometer bis an die slowenisch/kroatische Grenze.

Die Grenze Slowenien/Kroatien verläuft hier über die Drau. Es ist allerdings kein internationaler Grenzübergang, eigentlich dürfen nur Bürger dieser beiden Staaten crossen. Der slowenische Zöllner ist aber nachsichtig mit uns und meint. ´Wenn Sie wollen, können sie es ja probieren´ - nämlich auf der kroatischen Seite einzureisen. Gut so, wir fahren über die Brücke und auf der kroatischen Seite winkt man uns fast verächtlich durch.

Herta besteht auf eine Pause, während der wir ihren neuen Fahrradcomputer installieren. Seit gestern knallt es links und rechts von uns heftig, wir fragen uns noch immer, was das ist - irgendwann sehen wir dann ein paar Jungs beim Böller-Zünden und kennen jetzt den Grund. Dieser Osterbrauch ist bei uns eher unbekannt. Nach der Montage fahren wir Richtung Cestica über Radovec nach Gorna Vratno. Da uns der Hunger plagt, kehren wir hier in ein Restaurant ein und essen Fisch.

Anschliessend geht es weiter über Vinica nach Gorna Ladanje, wo wir von der Bundesstrasse rechts ins Hügelland abzweigen. Die nächsten 25-30 km gibt es kaum Verkehr, permanente Anstiege mit viel 8-10% bei einer Spitze von 17%. Wir kommen durch Donja Voca, Slivarsko, Donja Visnjica und Jazbina. Überall werden gerade die Osterfeuer hergerichtet. Vom Standard der Häuser her kann man auch einen Unterschied zwischen Slowenien und Kroatien bemerken, wobei diese in Slowenien in besserem Zustand sind. Es ist echt hart zu fahren und es wird auch immer kälter, leichter Regen erwischt uns gottseidank erst auf den letzten Kilometern.

Nach Jazbina sieht man schon weitem das Schloss Trakoscan im gleichnamigen Ort. Das Schloss dürfte erst vor kurzem restauriert worden sein und ist einem tollen Zustand, an dem man sich hierzulande für viele historische Bauten ein Beispiel nehmen könnte. Gleich neben dem Schloss liegt das Hotel Coning, in dem wir uns für Euro 61,-- einquartieren. Entschieden zu viel, es dürfte maximal die Hälfte kosten, obwohl es im Prinzip ganz in Ordnung ist. Wenigstens ist eine Sauna dabei, die wir nach dem kalten Fahrtag gut gebrauchen können.