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Datum

14.07.2003

Etappe

Soboth(A) - Dravograd(SLO) - Maribor(SLO) - Spielfeld(A)  

Activities

Distanz

95 km

Fotos

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Ich bin auf ca. 1100 Meter, es ist wirklich ziemlich kühl und der Nebel hängt über dem Tal, als ich aufstehe. Das im Preis inkludierte Frühstück ist ganz ordentlich, ich unterhalte mich noch mich mit einem Einheimischen, der mit erklärt, dass der ganze Ort Soboth ca. 400 Einwohner hat - der ganze Ort heisst hier aber etwas anderes, es werden auch Einzelgehöfte dazugerechnet, die bis zu 10 km vom Ort entfernt sind.

Danach geh ich´s wieder an. Die Steigung hat jetzt 10% und noch mehr, bis zum Pass sind es noch 10 Kilometer und 250 Höhenmeter. Ich muss wieder mit dem kleinsten Gang fahren, die Sicht beträgt aufgrund des Nebels teilweise nicht mehr als 50 Meter. Nach etwas mehr als der Hälfte komme ich beim Stausee vorbei, dann noch ein kräftiger Anstieg. Als ich oben am Pass ankomme, bin ich total nass, aber hauptsächlich wegen des Nebels. Beim Bikertreff am Pass - der eigentlich wegen der Motorradfahrer so heisst - trinke ich einen Kaffee, danach packe ich Haube und Jacke aus - es ist eigentlich Hochsommer, dem Panaorama und der Temperatur nach könnte man hier aber auch schon auf Herbst tippen.

Bei der Abfahrt kann ich es natürlich wieder nicht lassen und muss mich mit einem Auto matchen - die kläglichen Autofahrer können es einfach nicht glauben, dass man mit dem vollbepackten Fahrrad mindestens genauso schnell wie sie ist. Einzig der schleichende Platte am Hinterrad hindert mich, wirklich Vollgas zu geben. Mit der Höhe nimmt auch der Nebel ab, die Kurven auf der Kärntner Seite sind dafür extremer als auf der steirischen Seite. Das dürfte auch ein Motorradfahrer unterschätzt haben, sein zerbeultes Bike steht am Strassenrand, das Panorama über das Drautal ist aber ein Hit.

Nach 12 km, meist 15%-iges Gefälle, bin ich dann im Tal und kurz vor der Ortschaft Lavamünd, die ich allerdings nur passiere. Ich fahre zur slowenischen Grenze - ich habe heftigen Gegenwind und wenn ich zum Himmel schaue, frage ich mich nur, wann es regnet und nicht ob. Beim Duty Free Shop an der Grenze kaufe ich wieder Vorräte.

In Dravogard versuche ich, etwas Luft für meinen Hinterreifen zu bekommen, der Automat an der Tankstelle saugt mir aber mehr heraus, als er hergibt - nach einigen Kilometern muss doch wieder die Luftpumpe herhalten. Die Aussicht, 50 oder mehr Kilometer im Regen zu fahren, beeinträchtigt die Fahrrfreude beträchtlich. Die Strasse im jetzt engen Drautal geht dauernd auf und ab, sowie das halt in einem engen Tal der Fall ist. Links und rechts des Flusses haben nur Strasse und Bahn Platz, dann steigen die Hügelketten 200 - 300 Meter empor. Weiter geht es über Muta und Radlje, wie in Dravograd und den anderen kleinen Städten regiert hier der Bergbau.

Bei Selnica ob Dravi wird das Drautal dann viel breiter, auch der Himmel wird heller und die Strasse weniger hügelig. Über Kamnica komme ich nach Maribor und habe nur mehr 15 Kilometer bis zur Grenze. Hier kann ich es dann nicht lassen und muss einen Ringlotenbaum vergewaltigen, zu gut sind die Früchte und ich muss dem Baum ca. 50 Stück abnehmen. Über die Bahnhofsstrasse geht´s zur Grenze, auf dem letzten Stück habe ich noch etwas Regen, aber so richtig erwischt es mich nicht - wieder einmal Glück gehabt.

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