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Datum

01.08.2009

Etappe

Zakopane(PL) - Stara Bystrica(SLK)  

Activities

Distanz

105 km

Fotos

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Als Erstes muss ich mir heute einmal eine neue Karte besorgen - irgendwo habe ich meine bei der gestrigen nächtlichen Aktion angebaut. Das ist mir auch noch nie passiert! In einem Geschäft sehe ich einen passende, aber es ist erst 8h, das Geschäft noch nicht offen. Also gehe ich in das Lokal nebenan zum Frühstück und frage die Kellnerin, wann das Geschäft aufmacht: 11h, da möchte ich schon in der Slowakei sein! Ich fahre also vor 9h ohne Karte ab, frage mich aus der Stadt raus und öfters bei einem Kiosk rein, ob die so ein Ding haben. Alle, die ich frage, sind sehr hilfsbereit, ich kann nur nochmals betonen, dass ich das Klischee des nur am Autoklau interessierten Polen nicht nachvollziehen kann.

Nach mehreren Versuchen bekomme ich dann eine Slowakei-Karte, auf der auch noch Ostrau, wo ich die Tour beenden will, oben ist. Ostrau deswegen, weil es von dort vernünftige Zugverbindungen mit Rad nach Wien gibt (das hat mir Karin in der Zwischenzeit gecheckt). So einfach wie heute zu Beginn des Tages wurde es mir auf dieser Tour noch nie gemacht: die ersten 40 Kilometer geht es - bis auf ein paar Anstiege hinaus aus Zakopane - immer leicht bergab, die ersten 20 auf polnischer Seite sogar noch auf toller Strasse, überall sieht man die typischen polnischen Tatra-Häuser aus Holz.

Schlagartig mit der slowakischen Grenze wird auch die Strasse schlecht. Und eigentlich habe ich generell keinen Bock mehr auf die Slowakei, aber was hilft´s. Nach der ersten grösseren Ortschaft gibt es einen kurzen Anstieg mit anschliessender Abfahrt zum Stausee, den man dann 5 Kilometer auf einer Nebenstrasse bis Namestovo entlangfährt. Es folgen 5km Bundesstrasse bis Lokca, dann geht es rein ins Tal Richtung Beskiden. Es ist jetzt super zu fahren, geringe Steigung, wenig Verkehr und guter Asphalt im Gegensatz zum sonst eher rauen. 25 Kilometer fahre ich über Zakamenne bis nach Oravska Lesna. Hier wollte ich eigentlich übernachten, aber der Ort ist ein Kaff - und noch dazu eines mit Dorfradio, das über an Lichtmasten montierten Lautsprechern funktionert! Das ist echter Psychoterror! Für die Bewohner kann ich nur hoffen, dass das nicht den ganzen Tag so geht. Beim Supermarkt frage ich jemanden, ob es eine Strasse nach Stara Bystrica gibt - meine Karte zeigt keine. Es stellt sich heraus, dass er Holländer ist und mit seiner Frau in der Nähe mit dem Wohnwagen campt. Er erklärt mir, dass es eine gute, brandneue Strasse gibt, allerdings bergig.

Er verspricht mir nicht zu viel, es ist der richtige Anstieg heute. Allerdings ist er nicht sehr lange und ich habe danach eine tolle Abfahrt über mehrere Kilometer, mit bis zu 60 Sachen geht es die Beskiden hinunter. Unten im Tal angelangt bin ich in Nova Bystrica, welches allerdings total heruntergekommen ist. Weitere 8 Kilometer sind es auf leicht fallender Strasse bis nach Stara Bystrica, wo ich im Hotel Bystrica gleich ein Zimmer für Euro 11,-- (Tour-Rekord) bekomme. Es ist zwar eine umgebaute Kommunisten-Burg, aber das ist schon ok - und das Bier kostet auch nur 70 Cent. Der Ort ist klein und ruhig, der Rundgang dauert nicht lange, ich schaue danach im TV einen Kick an

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