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Datum

29.12.2006

Etappe

Pismanta(RA) - San Jose de Jachal(RA)  

Activities

Distanz

60 km

Fotos

7

Die Nacht hat mir wirklich gut getan, ich habe herrlich geschlafen und dann noch ein uppiges Frühstück geniessen dürfen. Gegen 9:30 starte ich dann. Zuerst fahre ich 10 km leicht bergab und auf offener Fläche, rasch geht´s dahin, ich matche mich sogar eine Zeit lang mit einem Moped. Dann bin ich in Rodeo - für mich die erste argentinische Ortschaft, die ich wirklich durchfahre. Rodeo schaut wirklich beschissen aus, total verkommen und aus lauter Ruinen bestehend. Der Ort ist mehrere Kilometer lang und ebenso ungepflegt. Auch an den Fahrzeugen sieht man schon deutlich den Unterschied zwischen Chile und Argentinien.

Am Ende des Ortes erreiche ich dann den Staussee, der dann widerum ein Highlight ist: tiefgrüne Farbe, die Felsen am Ufer sind durch den Wind gewaltig erodiert worden - wirklich schön. Gleich danach komme ins Tal des Rio Jachal, der sich mäandrierend seinen Lauf gesucht hat. Auch hier hat der Wind ganze Arbeit geleistet. Es ist hier einfach schön zu fahren: am Talboden der Fluss, rundherum die bizarren Felsformationen, einfach ein schöner Canyon mit wenig Verkehr.

Wäre da nicht der böse Gegenwind! Irgendwie glaube ich schon selbst nicht mehr, dass ich dauernd solches Pech mit dem Wind habe - aber ich spüre ihn doch andauernd. Zuerst ist das Tal schmal, dann wird es immer breiter, es münden kilometerbreite Seitentäler hinein.

Irgendwann löst sich der Canyon dann auf und es gibt eine kilometerlange Gerade hinein nach San Jose de Jachal. Schon von der Weite sieht man das bewaldete Gebiet, alle Orte sind hier in der Halbwüste Oasen. Auch San Jose ist ziemlich abgefuckt, aber, wie ich später erfahre, immerhin eine monanistische Universitätsstadt. Ich fahre ins Zentrum und suche eine Zeit lang nach einem Hotel.

Schliesslich finde ich es im ´Hotel Plaza´, wo ich 34,-- Pesos zahle, was ungefähr 8,-- Euros entspricht. Die Einrichtung sieht so aus wie im Italien der 50er, das ist für mich aber ok, irgendwie hat es Stil. Am Nachmittag gibt es dann einen ordentlichen Regenschauer: nach 15 Minuten stehen die Strassen einen halben Meter unter Wasser. La Lluvia - der Regen, was für ein Fest. Der Chef des Hauses, Julio, spricht sogar Deutsch - er war in den Achtzigern als Montanistik-Ingenieur in Deutschland und ist Chef der hiesigen Uni.

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