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Datum

25.12.2006

Etappe

Vicuna(RCH) - KM 140/Colorado(RCH)  

Activities

Distanz

80 km

Fotos

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Da mit die US-Boys gesagt haben, dass der ´gute´ Wind erst im Laufedes Tages einsetzt, gehe ich es erst etwas später an. Ich bekomme in meinem Hostal eine Super-Frühstück mit 2 Spiegeleiern + Kaffee. Danach kaufe ich noch Wasser und Obst im Ort, fast alle Geschäfte sind am frühen Vormittag noch geschlossen. Gegen 10h starte ich dann.

Nach wenigen Kilometern wird das Tal dann enger. In Rivadavia kaufe ich mir nochmals Weintrauben, der Typ erzählt mir, dass die Asphaltstrasse 20km weiter als eingezeichnet führt. Auf der Karte ist sie bis nur Huanta als solche geführt. Das sind ja mal gute Nachrichten, allerdings wird die Steigung dort erst so richtig anfangen.

Die Steigung ist jetzt noch recht gemütlich und es hat einen super Asphalt. Langsam setzt auch der Rückenwind ein. Der nächste Ort ist Varillar, wieder einer, der nicht eingezeichnet ist. Ich kaufe Cola + Schoko, der Alte ist echt richtig nett und gibt mir gratis eine Zitrone und Sodatabletten gegen die Hitze in den Bergen dazu.

Die Beschaffenheit des Tals wechselt ständig: einmal Obstbau soweit es geht, dann wieder nur karger Steinboden, maximal mit Kakteen durchsetzt. Es folgt noch ein Ort, nämlich Chapilca. Hier kann man sogar noch Kleinigkeiten einkaufen und ich gönne mir ein grell-oranges Eis. Verblüffend für mich ist, dass vorher Orte eingezeichnet waren, die es nicht gab - hier ist es genau umgekehrt.

Das Tal wird danach noch enger, die Hitze immer ärger, aber der Wind immer besser. Es ist einfach traumhaft zu fahren, bergab ist es sicherlich mühsamer. Teilweise gibt es riesige Weintrauben-Plantagen, auch die bekannte Firma Dole baut hier an. Dann komme ich nach Huanta. Es ist der ultamitiv letzte Ort auf den Berg hinauf, allerdings kann man hier nix mehr einkaufen. Dennoch gibt es eine Volksschule hier.

Von hier habe ich noch 40 Kilometer bis zur Grenzstation in Juanta. Mit dem Obstbau ist jetzt Schluss, es gibt nur mehr kargen Talboden aus Fels und fast keine Vegetation mehr. 15 Kilometer nach Huanta bin ich im auf der Karte eingezeichneten Balada - der ´Ort´ besteht allerdings nur aus einer Brücke. Einige Kilometer weiter ist dann Ende der Asphaltpiste - ´Fin de Paviamento´. Die ´Ruta 41´ ist jetzt eine Piste, die einmal sandig, dann wieder relativ fest, einmal waschbrettartig und dann wieder ziemlich plan ist. Dann zeigen sich auch schon die ersten Bergriesen im Hintergrund.

Um 18 Uhr ist Schluss für heute, ich bin kurs nach Colorado (ebenfalls nur auf der Karte existierend). Da dieb Sonne noch immer herunter brennt, suche ich mir einen schattigen Schlafplatz. Den finde ich gleich neben dem inzwischen schmalen Fluss, wo ich dann im Wind mein Zelt aufbaue. Das gestaltet sich als schwieriger als gedacht - ich bin kein Profi in dieser Disziplin. Ich muss das Ding mit dem Wind aufbauen und dann noch die Heringe mit Steinen beschweren, sonst habe ich keine Chance. Der Schlafplatz ist allerdings super, neben dem rauschenden Bach lässt es sich nach dem Konserven-Genuss absolut gut schlafen.

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