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Datum

18.12.2006

Etappe

Sierra Remendos(RCH) - Caleta Punta(RCH)  

Activities

Distanz

115 km

Fotos

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Um 7h starte ich, mein Zustand ist erträglich. Ich fahre sehr langsam weiter den Berg hinauf, cirka 20 Kilometer sind es bis zum 1. Peak, jedes Mal, wenn man glaubt, oben zu sein, windet sich die Strasse wieder in eine andere Richtung. Dann gibt es einige Kilometer Abfahrt, die mich in eine suppenschüsselförmige Hochfläche führt, die sich über mehrere Kilometer erstreckt. Die Hitze ist wieder arg und es herrscht absolut Stille, die durch nichts gestört wird ,ausser durch ein gelegentlich vorbei fahrendes Auto. Flora existiert hier absolut keine, das einzigeTier, das ich hier sehe, ist eine kleine Eidechse. Das Fahren ist wirklich extrem anstrengend.

Am Ende der Suppenschüssel führt die Strasse hinauf zum 2. Sattel. Dort halte ich einen LKW auf, der Wasser für das Observatorium geladen hat und bitte den Fahrer um solches, da ich fast keines mehr habe. Er füllt mir direkt aus dem Tank 2 Flaschen ab und meint dann, dass das Observatorium gleich da hinten ist. Na ja, ganz so ist es nicht. 45 Kilometer nach dem Start habe ich dann den Punkt erreicht, wo die Asphaltstrasse zum Observatorio Paranal abzweigt, ich lasse es aber rechts liegen. Welche Freude, ich bekomme von 2 passierenden Autos jeweils 2 0,5 Liter frisches, kaltes Mineralwasser geschenkt!

Der Trail wird jetzt schlechter. Es folgt jetzt ein weiterer kilometerlanger Suppenteller, dann ist der höchste Punkt erreicht. Es geht flach dahin, Mörder-Gegenwind setzt ein. An der Strasse wird überall mit den Grädern gearbeitet. Dann kommen 35 Kilometer Abfahrt, endlich. Die ersten 15 Kilometer auf frischem Asphalt, super zu fahren, wenn da nicht dieser Wind wäre. Danach beginnt eine elende Schotterpiste, die ich extrem langsam fahren muss, zwischendurch werde ich wegen einer Sprengung angehalten. Es gibt hier wieder Vegetation, wenn auch nur Kakteen.

Je weiter ich runterkomme, desto sanfter wird der Wind. Wenige Kilometer vor Paposo sehe ich dann den Pazifik, sehr erfreulich für das Auge, in steilen Serpentinen geht es runter an die Küste. Hier meldet sich der Wind auch wieder mit voller Stärke zurück. 10 Kilometer fahre ich noch die Küstenstrasse nach Süden, bis ich in Caleta Punta Grande einen geeigneten Schlafplatz am Strand finde. Ich war heute 12 Stunden am Rad und habe schon lange nichts mehr aus Power-Gel gegessen, freue mich auch schon auf ein Bett in der Zivilisation. Mit der Sonne lege ich mich um 21h nieder und schlafe an der rauschenden Pazifik-Küste sofort ein.

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